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MINISCHWEINE („Minipigs“) ... kleine Übersicht zum Umgang und Erziehung, Haltung und Fütterung

von Dr. med. vet. Eva Haberpeuntner, Ganshofstraße 11, 5020 Salzburg

Egal, ob Minischwein oder „großes“ Schwein-Schweine gehören zu den ältesten domestizierten Tieren überhaupt. So teilte vermutlich das Schwein zu Beginn die Hütte mit den Menschen und ernährte sich von den Abfällen. Danach wurde der Stall das „zuhause“-heute teilen sich Mensch und Minischwein wieder die Wohnung. Wenn auch in einem anderen „Verhältnis“ zueinander.

Leider werden diese klugen Tier oft unüberlegt angeschafft mit nur geringen Kenntnissen über deren wahre Bedürfnisse. Minischweine sind SCHWEINE und keine Hunde oder Katzen.

Minischwein ausschließlich in der Wohnung? Entschieden NEIN. Es sollte immer ein Gartengrundstück zur Verfügung stehen, ausschließliche Wohnungshaltung ist für diese Tiere nicht geeignet. Minischweine brauchen einen eigenen Gartenteil wo ihnen das Suhlen, Wühlen und „Umackern“ gestattet ist. Stellen Sie ihnen das gesamte Grundstück zur Verfügung wird vom Rasen bald nichts mehr übrig bleiben.

Wie alt wird so ein Schweinchen? Die Lebenserwartung liegt bei ca. 10-15 Jahren, auch Tiere mit 25 Jahren wurden schon beschrieben.

Ist Minischwein gleich Minischwein? Bei keinem Minischwein kann man als Ferkel garantiert sagen, wie groß es wirklich wird. Schweine wachsen bis zum 4. Lebensjahr und können auch als „minipigs“ ein Körpergewicht bis 100kg erreichen. Es gibt keine Rassestandards wie in der Hundezucht. Gezüchtet wurde z.B. das Göttinger Miniaturschwein eigentlich als Versuchstier an Universitäten. Ebenso das Münchner Miniaturschwein (Troll). Oftmals wurde das Hängebauchschwein aus Südostasien eingekreuzt.

Ferkelchen sollten beim Erwerb mindestens 8 Wochen alt. Schweine sollten als Rottentiere immer zumindest einen Artgenossen haben.

Ferkel lernen schnell, man benötigt aber Geduld und Sachverstand und Wissen um „schweinespezifisches Verhalten“. Das heißt: Wildschweine sind Herdentiere mit klarer Rangordnung in der Rotte. So muss auch dem „Hobbyschwein“ von Anfang an klar gemacht werden, wer der Ranghöhere ist. Als Halter sollten sie auch immer die Möglichkeit haben Ohren und Klauen der Tiere untersuchen zu dürfen, da besonders die Klauen doch regelmäßiger Pflege bedürfen.

Schweine beißen zwar in der Regel nicht, knuffen aber schmerzhaft und können aggressiv und renitent werden, wenn ihnen etwas nicht „passt“. Im Zusammenleben mit anderen Tieren ist besonders bei Hunden darauf zu achten, dass die Rangfolge geklärt ist.

Kleinkinder dürfen mit Minischweinen nie allein gelassen werden !

Zur Fütterung: Schweine sind Omnivoren (Allesfresser). Auf ihren Speiseplan steht nicht nur Fertigfutter für Schweine sondern auch Obst, Gemüse und Heu.

Bezüglich Impfungen und Entwurmungen bzw. Kastrationen wenden Sie sich an Ihren Tierarzt.